Ein besonderes Highlight der digiGEBF21 war unsere Keynote-Reihe. Das digiGEBF21-Team ist stolz darauf, eine Reihe hochkarätiger internationaler Expert*innen präsentiert zu haben, die gerne ihre Forschung mit der digiGEBF21-Community teilen. Unsere Keynote-Speaker*innen untersuchen Bildungsthemen aus verschiedenen disziplinären Perspektiven und mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen.

Klicken Sie hier, um direkt zu unserem Youtube-Kanal zu gelangen. Alle Keynotes wurden dort live gestreamt und sind dort für Sie abrufbar.

Unsere Keynote Speaker*innen im Überblick


Sandra McNally (17. März 2021, 10:30 – 12:00 Uhr)

Evaluating Education Policies: key challenges of practice and communication

Why is it important to evaluate education policies and what are the key challenges? I will discuss these questions using examples from my experience in England – including the evaluation of pedagogical interventions, new educational institutions, school resources and estimating returns to apprenticeships. I will draw on this work to consider questions and key challenges going forward. I will also address how we communicate and disseminate our research findings. For example, to what extent can we use past research (or from other countries) to advise policy makers on what they should do?

Sandra McNally ist Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Surrey. Sie ist Direktorin des Centre for Vocational Education Research an der London School of Economics und außerdem Direktorin des Education and Skills Programme am Centre for Economic Performance, London School of Economics. Sandra McNallys Forschungsgebiet ist die Bildungsökonomie, die Evaluierung von Maßnahmen auf Schulebene und die Tertiäre Bildung. Zu ihren aktuellen Projekten gehören die Evaluation von Programmen zur Verbesserung der Lesekompetenz in der Grundschule und die Evaluation von berufsbezogenen Informationskampagnen für Teenager. Ihre Forschung im Bereich der Bildungsökonomie wurde in vielen hochrangigen internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Die Keynote wurde von Katharina Spieß (DIW Berlin) eingeführt.


Tamara van Gog (28. April 2021, 16-17.30 h)

Learning (to Learn) from Examples

As an educational psychologist, I am fascinated by the question of how people learn and how we can design instruction to help them learn more effectively, efficiently, and enjoyably. My main line of research focuses on fostering the acquisition of problem-solving skills by means of example-based learning. In this keynote, after a brief introduction of example-based learning, I will present recent research from my team on 1) the effects of different fixed sequences of examples and practice problems on students’ self-efficacy and learning outcomes, and 2) improving students’ self-regulated learning from self-selected sequences of examples and practice problems. Our approach to the latter? Not surprisingly: Example-based learning.

Tamara van Gog ist Professorin für Erziehungswissenschaften an der Universität Utrecht. Ihre Forschung zum Thema Lernen und Lehren konzentriert sich auf Lernen mit Lösungsbeispielen Lernen, multimediales Lernen und selbstreguliertes Lernen, Reflexion und kritische Denkfähigkeiten. Ihre Forschung umfasst alle Altersstufen und die berufliche Bildung (z. B. Mediziner*innenausbildung). Sie hat mehrere Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten, darunter eine Listung als eine der fünf erfolgreichsten Bildungsforscherinnen weltweit (2020).

Die Keynote wurde von Charlotte Dignath (DIPF) eingeführt.


Deborah Loewenberg Ball (11. Mai 2021, 14:00 – 15:30 Uhr)

(How) Can Mathematics Teaching Disrupt White Supremacy and Oppression?

Mathematics teaching at all levels has enormous potential to disrupt racism and oppression, but it has instead often reproduced inequality and reified injustice through the discretionary spaces that are inherent to teaching. These discretionary spaces require sensitivity to cultural contexts and communities, deep understanding of learning, and flexible knowledge of mathematical content that affords critical power to learners. This talk will investigate the connections between discretionary spaces and flexible mathematical content knowledge, examine how they interact to impact students’ sense of identity, belonging, and success, and consider what it would take to make just instruction a reality inside of classrooms.

Deborah Loewenberg Ball ist William H. Payne Collegiate Professor of Education an der University of Michigan, Arthur F. Thurnau Professor, Forschungsprofessorin am Institute for Social Research und Direktorin von TeachingWorks. Ihr Forschungsschwerpunkt ist der schulische Unterricht, insbesondere die Elementarmathematik. In diesem Kontext untersucht sie u.a. die Herausforderungen beim Aufbau von Beziehungen zu Kindern, Möglichkeiten zur Förderung von Handlungskompetenz und Verständnis und das Potenzial von Unterricht zur Überwindung von Rassismus, Marginalisierung und Ungleichheit. Ihre Forschung wurde mit mehreren Preisen und Auszeichnungen gewürdigt, und sie war Mitglied in nationalen und internationalen Kommissionen und Gremien, die sich mit der Verbesserung der Bildung beschäftigen.

Die Keynote wurde von Susanne Prediger (TU Dortmund) eingeführt.


Brian Nosek (8. Juni 2021, 15:30 – 17:00 Uhr)

Culture change toward more open, rigorous, and reproducible research

Improving openness, rigor, and reproducibility in research is less a technical challenge and more a social challenge. Current practice is sustained by dysfunctional incentives that prioritizes publication over accuracy and privacy over transparency. The consequence is unnecessary inefficiency in research progress. Successful culture change requires coordinated policy, incentive, and normative changes across stakeholders to improve research credibility and accelerate progress. Some stakeholder groups and disciplines are making more progress than others.We can change the system, but if we do not act collectively we will fail. Let’s not fail.

Brian Nosek ist Professor in der Abteilung für Psychologie an der Universität von Virginia. Als Sozialpsychologe untersucht er Gedanken und Gefühle, die außerhalb der bewussten Wahrnehmung oder Kontrolle auftreten, und wie sie Wahrnehmung, Urteil und Handlung beeinflussen. Neben seiner sozialpsychologischen Forschung ist Brian Nosek ein bekannter Befürworter der Open-Science-Bewegung. Er ist Mitbegründer und Executive Director des Center for Open Science, das mit seinem Open Science Framework offene und reproduzierbare Forschungspraktiken ermöglichen will. Er war der führende Autor des Reproducibility Project, das 2015 das Problem der fehlenden Reproduzierbarkeit in den Sozialwissenschaften aufzeigte und damit die Debatte über eine Reproduzierbarkeitskrise in der Psychologie und anderen Disziplinen auslöste.

Die Keynote wurde von Johannes Bauer (Universität Erfurt) eingeführt.


William Sandoval (13. Oktober 2021, 17:00 – 18:30 Uhr)

Community-oriented science education: bringing science to the people, for the people

Science education reforms have, for decades, focused on helping youth learn how science works by having them engage in scientific practices of inquiry. While these efforts are demonstrably better at helping students learn science concepts, it is not at all clear that youth see those concepts as relevant to their own concerns or usable for addressing those concerns. I present an argument for extending current reforms to engage with everyday concerns more directly by orienting science learning toward community concerns rather than mere “natural” phenomena. The argument builds on the work of place-based and justice-oriented scholars over the last 10-15 years to argue for the benefits from such an approach and concludes with preliminary evidence of its benefits for the public understanding of science.

William Sandoval ist Professor an der School of Education & Information Studies an der University of California, Los Angeles. Mit einem Bachelor of Science und einem Ph.D. in Learning Sciences als akademischem Hintergrund interessiert er sich dafür, wie epistemologische Überzeugungen von Kindern ihr schulisches Lernen beeinflussen bzw. durch das Lernen beeinflusst werden. Weitere Forschungsinteressen umfassen die Nutzung von Computertechnologien zur Unterstützung des naturwissenschaftlichen Lernens und designbasierte Forschungsmethoden im Bildungsbereich. Seine Arbeit wurde in vielen hochrangigen internationalen Zeitschriften veröffentlicht und er hat mehrere Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten.

Die Keynote wurde von Birgit Neuhaus (Ludwig-Maximilians-Universität München) eingeführt.


Martin Fischer (16. November 2021, 14:00 – 15:30 Uhr)

Medizindidaktik macht Schule: Verbindungen und Unterschiede

Die Medizindidaktik hat sich als Fach in den letzten 15 Jahren in Deutschland dynamisch entwickelt und ist inzwischen an vielen medizinischen Fakultäten gut sichtbar. Sie beschäftigt sich mit Lehr-, Lern- und Prüfungskonzepten in der Medizin und im Gesundheitswesen, um mit den Ergebnisse von Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogrammen zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung beizutragen. Die Medizindidaktik bedient sich dazu der Theorien und empirischen Ergebnisse der allgemeinen und medizinischen Bildungsforschung. Ist die Medizindidaktik damit einfache eine weitere Fachdidaktik? Was unterscheidet sie von der schulischen Didaktik und welche Verbindungen gibt es? Welche Synergien und domänenübergreifende Ansätze lassen sich zeigen und welche Potentiale liegen in einer Zusammenarbeit mit der Medizindidaktik? Am Beispiel von Diagnosekompetenzen an dem damit verbundenen Wissensarten soll examplarisch aufgezeigt werden, welches Lernpotential im Chanon der Medizindidaktik mit den schulichen Didaktiken und der allgemeinen Bildungsforschung besteht.

Martin Fischer ist Direktor des Instituts für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin am Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er studierte Medizin in Hamburg, Freiburg, Luzern und Hanover (USA) und habilitierte sich an der LMU. Schwerpunkte seiner Forschung sind diagnostische Kompetenz, Clinical Reasoning, Curriculum- und Fakultätsentwicklung sowie wissenschaftliche Karrierewege. Er ist stellvertretender Sprecher der interdisziplinären DFG-Forschergruppe „Förderung von Diagnosekompetenzen in simulationsbasierten Lernumgebungen in der Hochschule (COSIMA)“. Anwendungen finden seine Arbeiten in den Bereichen Hochschuldidaktik und Lehrkräftebildung, technologiegestütztes Lernen, und Erfassung und Evaluation des Lehrens und Lernens.

Die Keynote wurde von Tina Seidel (TU München) eingeführt.


Courtney Bell (7. Dezember 2021, 17:00 – 18:30 Uhr)

Definitions, metaphors, and modes in the assessment of teaching

Every time we observe a lesson or students complete a questionnaire about the teaching in their classroom, we are “assessing” teaching.  Assessment is a straightforward idea but a complex enterprise.  In addition to the issues that readily come to mind when we think of assessment – e.g., the degree to which an instrument captures the complexity of teaching, the meaning of scores, rater reliability, and the consequences associated with assessments –  stakeholders frequently do not agree on the goals of assessing teaching.  Researchers may have one goal in mind, while practitioners another. This talk describes two dominant metaphors – assessment as a feedback loop and as measurement – used by stakeholders.  Drawing on data from three studies (a U.S. study of teacher evaluation in Los Angeles, a study of teaching and learning in eight economies, and a study of virtual reality performance assessments of core practices) the talk illustrates these metaphors, and the inherent choices researchers face when studying teaching. Researchers’ decisions about definitions, metaphors, and measurement modes have implications for what the field learns about teaching quality.  The talk identifies these implications, including why stakeholders often have incompatible views of teaching assessments.

Courtney Bell promovierte nach einem Bachelor in Chemie am Dartmouth College an der Michigan State University im Bereich Curriculum, Lehre und Bildungspolitik. Als ehemalige Lehrerin und Lehrkräfteausbilderin untersucht sie in ihrer Forschung die verschiedenen Akteure im Bildungssystem, um die Verbindungen von Forschung, Politik und Praxis herauszuarbeiten. In ihren Studien setzt sie unterschiedliche Methoden ein und setzt einen besonderen Fokus auf die Messung von Unterricht und Unterrichtsqualität, insbesondere mithilfe von Beobachtungsverfahren. Sie hat in einer Vielzahl von Fachzeitschriften veröffentlicht und ist auh Mitherausgeberin der 5. Ausgabe des Handbook of Research on Teaching der American Educational Research Association.

Die Keynote wurde von Eckhard Klieme (DIPF) eingeführt.