Schule – Universität – Weiterbildung: Marburger Bildungsforscher*innen untersuchen Lehren und Lernen, Erziehung und Sozialisation innerhalb und außerhalb von Bildungsinstitutionen

Herzlich Willkommen auf der digiGEBF2021 Seite der empirischen Bildungsforschung an der Philipps-Universität Marburg. Wir geben Ihnen hier einen Überblick der aktuell laufenden Forschungsprojekte und haben weiterführende Links zusammengestellt.
Warum lernen Erwachsene? Wie geht es Jugendlichen im Internat? Wie kann Lernen mit digitalen Medien gefördert werden? Wie entstehen studiengangskulturspezifische Geschlechterordnungen in der universitären Alltagspraxis von MINT-Fächern? Diese und weitere Fragen werden an der Philipps-Universität in unterschiedlichen Instituten und Arbeitsgruppen bearbeitet, deren Forschung sich der empirischen Bildungsforschung zuordnen lässt.
Die Philipps-Universität Marburg ist eine der wenigen Universitäten Deutschlands, an denen der Bereich Außerschulische Jugendbildung durch eine Professur vertreten ist. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ivo Züchner setzt sich in Lehre und Forschung mit Fragen von außerschulischer Jugendbildung, Jugendarbeit und Jugendforschung aus verschiedenen Perspektiven auseinander. Dies umfasst u.a. Fragen der Gestaltung und Organisation von Bildungskontexten sowie des professionellen Handelns und bezieht sich vor allem auf non-formale und informelle Lern- und Bildungsprozesse von jungen Menschen. Aktuelle inhaltliche Forschungsschwerpunkte sind kulturelle Jugendbildung, Medienbildung, Jugend und Ganztagsschule, Internate, Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie Berufs- und Arbeitsmarktforschung, die in verschiedenen Projekten bearbeitet werden.
Institutionen, Organisationen und Netzwerke stecken das Forschungsfeld der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Susanne Maria Weber ab und werden als Rahmungen für gesellschaftliche Transformation und nachhaltige Innovation im regionalen, nationalen und internationalen Kontext adressiert. Forschungsprojekte von Prof. Dr. Weber betrachten z.B. die Situation von Nachwuchswissenschaftler*innen an deutschen Hochschulen und die Förderung universitärer organisationspädagogischer Professionalisierung im Kontext von Nachhaltigkeit. Dabei werden immer wieder auch Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und der sozialen Ungleichheit berücksichtigt: Im Projekt „Doing Gender“ wird z.B. untersucht, in welcher Form systematisch divergierende Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster von Studierenden an die in Studiengangskulturen eingelagerten (impliziten) Wissensordnungen anschließen und welche Wirkung dies auf die Studienlaufbahnen entfaltet. Informationen zu weiteren Projekten sind im Posterbereich dieser Seite zu finden.
Das Team der Pädagogischen Psychologie, geleitet von Prof. Dr. Malte Schwinger, ist der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychologie zugeordnet. Forschungsschwerpunkte sind Lern- und Leistungsmotivation, selbstreguliertes Lernen, digital gestütztes Lehren und Lernen und Teilleistungsstörungen sowie schulische Inklusion und Lehrerbildung. Die Arbeitsgruppe entwickelt z.B. im hessenweiten Verbundprojekt „Digital gestütztes Lehren und Lernen in Hessen“ Evaluationsinstrumente für digital gestützte Lern- und Lehrszenarien und für spezifische Formen von digitalisierten Lehrveranstaltungen. Im Posterbereich stellt Henrike Kärchner Ergebnisse aus ihrer Dissertation zu Lern- und Lehrprozessen im digitalen Kontext vor. Im gerade gestarteten Verbundprojekt „Network for Impactful Digital International Teaching-skills“ (NIDIT) wird sie im Evaluationsteam quantitative Evaluationen neuer digital gestützter Lehr- und Lernangebote durchführen.
Die Forschungsschwerpunkte der von Prof. Dr. Julia Gorges geleiteten Arbeitsgruppe Empirische Bildungsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft liegen im Bereich Bildungsbeteiligung im Hochschul- und Weiterbildungskontext und Zielkonflikte in pädagogischen Kontexten. Konkret werden Prädiktoren von Bildungsbeteiligung sowie der Umgang mit intraindividuellen Zielkonflikten von Lehrenden erforscht. So soll z.B. im Projekt MoVe-In@VHS die Inanspruchnahme von Bildungsangeboten an Volkshochschulen in den Blick genommen und insbesondere die Rolle der Weiterbildungsmotivation für Weiterbildungsbeteiligung und deren positive Effekte untersucht werden. In weiteren Projekten geht es um das Ausbalancieren vielfältiger und teils systembedingt widersprüchlicher Anforderungen als konstituierendes Charakteristikum pädagogischen Handelns und die Rolle schulischer und außerschulischer Vorerfahrungen für die Genese von Lernmotivation im Erwachsenenalter. Im Posterbereich ist neben einer Übersicht aktueller Projekte auch ein Einblick in das aktuell laufende Promotionsprojekt von Franzisca Hesse zur Beteiligung an Familien- und Elternbildung zu finden.
Die Philipps-Universität Marburg stellt sich vor:
Kontakt:
Prof. Dr. Julia Gorges Philipps-Universität Marburg FB21, Institut für Erziehungswissenschaft Bunsenstr. 3, 35032 Marburg Tel.: 06421 – 28 23024 E-Mail: julia.gorges@uni-marburg.de